Kinder in der Verantwortung?

Bitte nicht!

Lasse deinen Kromi und (d)ein Kind niemals alleine. Hunde nehmen Kinder nicht als Führungsperson wahr. Im Gegenteil: Häufig wecken Kinder, die zum eigenen Rudel gehören einen Beschützerinstinkt, der zu unerwünschtem Verhalten des Hundes führen kann. Erst ab frühestens 14 Jahren werden Kinder so langsam von dem Hund als jemand akzeptiert, der selbst auf sich und das Rudel aufpassen kann.

 

Daher sollte immer ein Erwachsener dabei sein; vor allem bei den Gassi-Runden. Natürlich können ältere Kinder ab ungefähr 14 Jahren hier auch schon einige Verantwortung übernehmen. Es ist aber wichtig zu wissen, dass zum Beispiel die Hundehalter-Haftpflichtversicherung nicht für Schäden eintritt, wenn der Hund von einem Minderjährigen beaufsichtigt wurde. Wenn also deine 15-jährige Tochter mit dem Hund Gassi geht und der Hund springt auf die Straße, ein Auto musste scharf bremsen, ein anderes fährt drauf, tritt dafür keine Versicherung ein. Das kann richtig teuer für dich werden!

 

Oft sind Kinder, und seien sie sonst noch so cool, mit verschiedenen Situationen überfordert und die Hunde ebenso. Frage mal deinen Post- oder Paketboten: Der kann sicher erzählen, dass die brenzligsten Situationen dann entstehen, wenn Kinder mit Hunden zu Hause alleine sind und das Kind die Tür öffnet. Hunde passen häufig auf die Kinder auf und nicht selten kommt es in solchen Situationen zu Beißvorfällen.

 

Überlege dir also genau, wie auch in solchen Situationen verfahren werden soll.

 

Trotzdem lassen sich genügend Aufgaben auch für Kinder, Teenies und Jugendliche finden, um auch sie bereits an die Verantwortung zu gewöhnen, die ein Hund mit sich bringt:

 

Unter deiner Beobachtung und Unterstützung können auch junge Kinder schon dafür "verantwortlich sein", dass der Kromi stets frisches, sauberes Wasser zur Verfügung hat. Oder die Hunde-Decke draußen ausschütteln. Damit sie sich auch selber daran halten, können die Kinder den Auftrag erhalten, darauf zu achten, dass der Kromi immer seine Ruhe bekommt, wenn er in seinem Körbchen liegt. Auch wenn die besten Freunde zu Besuch sind!

 

Aber wir sind uns sicher einig: Das sind lediglich Pseudo-Verantwortlichkeiten! Die eigentliche Verantwortung liegt nach wie vor vollständig bei dir!

 

Auch ist es äußerst wichtig, den Kindern nicht nur zu sagen, dass sie etwas tun oder lassen sollen, sondern auch warum! Dann halten sie erfahrungsgemäß sich viel besser an die Regeln. Schule sie in dem Blick für den Kromi: Wann wird es ihm zu viel? Wann überdreht er und braucht eigentlich Ruhe? Wann soll er lernen/ arbeiten und hat gerade keine Zeit für Ablenkung und Spiele? ... So erziehst du deine Kinder nach und nach zu guten Hundemenschen.

 

Es gibt Hundeschulen, die in den Sommerferien Angebote für Schüler und "ihre" Hunde anbieten. Vielleicht ist da ja auch etwas für deine Kinder dabei?

Familien-Vertrag?

Gerade wenn Kinder, Teenies und Jugendliche in die Betreuung des Hundes eingebunden werden, hat sich ein "schriftlicher Vertrag", der von allen unterschrieben wird, bezahlt gemacht: So werden gemeinsam Regeln festgelegt und wer wann welche Verpflichtungen hat. Bedenke, dass die Begeisterung deiner Kinder anfangs vermutlich stark überhöht ist. Achte darauf, dass der Vertrag realistisch und für sie machbar bleibt. Schließlich sollen auch deine Kinder genug Freizeit haben.

 

Wichtig wäre mir an deiner Stelle, dass sie zumindest zum Welpenkurs immer mitkommen. Es hilft sehr viel, wenn auch fremde Personen erzählen, wie wichtig es ist, sich an die Regeln zu halten und die Bedürfnisse des Hundes zu respektieren. Außerdem lernen sie eine Menge darüber, wie Hunde lernen und sich untereinander verhalten.

 

Auf eure Vereinbarung kannst du dich -vor allem bei nachlassendem Enthusiasmus- jederzeit beziehen und musst es nicht jedes Mal neu diskutieren. Ein Verweis auf den selbst verhandelten und unterschriebenen Vertag erleichtert dies häufig. Da sich die Bedürfnisse eines jungen Hundes gerade anfangs häufig ändern, ist es vermutlich erforderlich diesen Vertrag innerhalb der ersten ein bis zwei Lebensjahre alle paar Monate neu aufzusetzen.

 

Auch ein Zeitplan kann zumindest für die ersten Wochen, bis sich alles eingespielt hat, Sinn machen. So weiß jeder, wann er mit was dran ist. Dein Palaneri wird sich sicher nicht nach einer bestimmten Uhrzeit richten. Insofern sollte der Plan nicht zu detailliert sein. Eine Einteilung in vormittags, nachmittags, abends und nachts dürfte für die meisten Aufgaben ausreichend sein.

 

Aufgestellte Regeln gelten dann für jedes Familienmitglied.